Malta 14.9.-29.9. 2010

Mittwoch, Anreise

Wieder haben wir einmal zuviel bei Lidl eingekauft. Heidi krallt sich dann immer gleich die Reiseangebote und eine halbe Stunde später ist die Reise per Telefon gebucht. Das war allerdings schon im März. Und nach Malta wollte man ja schon immer mal. Außerdem ist hierbei die erste Woche für Besichtigungen und Rundfahrten vorgesehen, die zweite Woche soll der Erholung dienen. Der Vorteil ist, dass man die ganze Zeit in einem Hotel logiert, aber so sollte es ganz und gar nicht kommen.

Auch kann man nur einen Flug von Leipzig bekommen, wie kommt man da nun am besten hin, wenn der Flug schon morgens gegen 10 Uhr los geht? Wir entschließen uns für eine Übernachtung, um uns einen Tag Leipzig anzusehen. Es gibt eine Reihe von Hotels, die einen Park- und Shuttleservice anbieten. Wir entscheiden uns für das Hotel Zum Weißen Ross in Delitzsch. So reisen wir am Dienstag, 14. 9. mit dem Auto an. Auf der neuen autobahnähnlichen Nordharzstrecke geht es komfortabel fast bis Halle, und von da ist es ja nicht mehr weit. Der strömende Regen macht die Fahrt allerdings nicht zum Genuss, wenn man an gischtenden Schwerlastern vorbei muss und dabei eine Weile mit Blindheit geschlagen ist.

In Delitzsch kommen wir gut unter und machen uns sogleich auf zum Bahnhof, um nach Leipzig zu fahren. Zum Glück haben wir einen Schirm von Camel dabei, der ist groß genug für uns zwei. Aber nicht mehr lange. Denn in Leipzig noch im Hauptbahnhof explodiert er geradezu beim neuerlichen Aufspannen. Danach lässt er sich nur mit Gewalt wieder zusammenfalten und kann schließlich dem nächsten Papierkorb anvertraut werden. Nun also Leipzig kennen lernen, bei strömendem Regen, ohne Schirm und Stadtplan. Einen Schirm können wir dann erwerben, für 5 €.  Den Regen können wir aber nicht abstellen.  Immerhin finden wir die geschichtsträchtige Nikolaikirche, wo sich die Vorgeschichte der Wende und schließlich Wiedervereinigung angebahnt hat. Viel weiter kommen wir nicht, trinken in einem Arkadencafe ein Schokoladengetränk in Gesellschaft von verzausten und frierenden Spatzen und schlottern dann zum Bahnhof zurück. Das war unser Besuch in Leipzig. Wir glauben, da muss man dann doch noch einmal hin.

Am Mittwoch lassen wir uns um 6.30 wecken, genießen das Frühstück und werden pünktlich am Flughafen abgeliefert. Der Flug verläuft planmäßig, gegen Mittag kommen wir auf Malta an. Auf der Zufahrt zu unserem Hotel Cavalieri sehen wir dieses schon von weitem auf einer Landzunge an der Spinola Bay. Aber dort werden wir nicht abgeliefert. "Boss hat gesagt: Golden Tulip Vivaldi" versichert der Fahrer. Beim Einchecken sagt man uns, das sei nur vorläufig für die 4 Tage bis Sonntag. Was soll man da machen? Es wird uns der Weg zu unserem Zimmer erklärt: mit dem ersten Fahrstuhl auf Etage 1 fahren, dann ist man eigentlich auf Etage 3. Nach einem langen Gang mit dem zweiten Fahrstuhl wieder auf Etage 1 fahren, da ist dann das Zimmer 1160. Beim Rückweg muss man mit dem ersten Fahrstuhl Etage 3 drücken, beim zweiten Etage 0. Oder so ähnlich, bis zuletzt haben wir das nicht richtig kapiert.

Mehr oder weniger ungehalten machen wir uns auf zum Hotel Cavalieri, das ist zu Fuß zu erreichen. An der Rezeption veranstalten wir unsere Protestaktion. Es wird der Reservation Manager herbei gerufen. "Setzen sie sich, was wollen sie trinken?"  Das Hotel sei überbucht, das Vivaldi sei uns als Ausweichquartier zugeteilt worden. Aber eine Kompensation sei auch vorgesehen, eine Besichtigungsfahrt auf Kosten des Hotels oder dgl. Nachher war es die Getränkerechnung für 3 Tage, indem man uns etliche Pint Bier umsonst trinken ließ. Nun sind wir einigermaßen beschwichtigt. Ab Sonntag werden wir dann in diesem Hotel einziehen. Am Abend erscheint auch der für uns zuständige Reiseleiter im Vivaldi, mit dem wir die ganze Sache noch einmal diskutieren. Der Fehler liegt beim Cavalieri, die mauscheln da irgendwie herum. Zumindest ist gesichert, dass wir am nächsten Tag für die erste Besichtigungstour auch hier abgeholt werden.

Donnerstag, Mosta, Mdina

Nach einem weniger erbauenden Frühstück - das Abendessen war auch nicht so gut - werden wir pünktlich abgeholt. Weiter Gäste müssen noch eingesammelt werden, dabei lernt man gleich den für die kleine Insel Malta erstaunlich dichten Verkehr auf den Straßen kennen. Und außerdem gibt es hier noch den Linksverkehr als Reminiszenz der englischen Kolonialzeit. Zuerst wird schließlich der botanische Garten von St. Anton angefahren. Dort gibt es erstaunlich dicke Gummibäume und stattliche Palmen. Malta ist infolge Wassermangels und Bodenerosion sonst eher arm an Vegetation und die Landwirtschaft nur mühsam möglich. Man sieht sehr viele Anpflanzungen von üppigen Feigenkakteen, die wie eine Hecke Schatten und Windschutz bieten. In dem Gelände des botanischen Gartens liegt auch der San Anton Palast, in dem sich der maltesische Staatspräsident aufzuhalten pflegt. Aber damit haben die Besucher nichts zu tun.

Es geht weiter in die Stadt Mosta, der größten Stadt im Inneren der Insel. Dort befindet sich die drittgrößte Kuppelkirche Europas, doch das ist umstritten. Laut Google ist der Rang der drittgrößten Kuppelkirche an St. Blasius, St. Blasien im Schwarzwald vergeben. Da muss noch einmal nachgemessen werden. Im letzten Krieg ist auch hier ein Wunder geschehen, als während eines Gottesdienstes eine deutsche Fliegerbeombe die Kirchenkuppel durchschlug, aber beim Aufprall nicht detonierte. Die geflickte Durchschlagstelle kann man noch heute sehen.

Während man dort so herum fotografiert, stelle ich erschreckt fest, dass die Batterien der Kamera sowie die Ersatzbatterien ihren Geist aufgegeben haben. Aber um die Ecke ist ein Laden, da kann Ersatz beschafft werden. Wir fahren weiter zu einem sog. Handwerkerdorf (Craft Village). Da werden Filigranarbeiten angeboten, das sind u.a. winzige Malteserkreuze, die mit der Pinzette gefertigt und zu Halsketten oder Armbändern verarbeitet werden. Ein echtes Augenpulver! Da muss man der Ehefrau immer eng auf den Fersen sein, eine Hand immer am Portemonnaie. Gleiches gilt für die folgende Station, wo es um kunstvolle Glaserzeugnisse geht. Einige Glasbläser lassen sich beim Schwitzen und Pusten zugucken. Und einige Mitreisende erscheinen doch mit frisch gefüllten Einkaufstüten, das ist ja auch der Sinn der Sache. Im übrigen ist dieses Craft Village früher mal ein Flugplatz gewesen, heute dienen die ehemaligen Hangars als Werkstätten.

Während der bisherigen Fahrt sahen wir schon die ganze Zeit einen malerischen Ort auf einem Bergrücken thronen. Das ist die ehemalige Hauptstadt Mdina. Bis in die Zeit vor 1530 war dies der sicherste Ort vor Piraten, Türken- oder anderen Angriffen. Als die Johanniter (auch Malteser genannt) in jener Zeit nach Malta kamen, verlegten sie ihren Hauptsitz ans Meer und es entstand die neue Hauptstadt, das heutige Valletta. Der Ort Mdina wirkt auf uns wie eine Art Freilichtmuseum, außer Touristenströmen herrscht kein Leben auf den Straßen. So mancher Palazzo mag unbewohnt sein. Gleich hinter dem Eingangstor befindet sich das Nunnery of St. Benedict.  Dort leben noch Nonnen in strikter Abgeschiedenheit, nur alle paar Jahre mal dürfen sie das Kloster verlassen - oder wenn gerade Wahlen sind. Wir versammeln uns vor der Kathedrale und werden für zwei Stunden zum Mittagessen entlassen.

Zwei Stunden muss man erst mal rumbringen. Wir setzen uns auf eine Bank mit Aussichtspunkt, wo einem der Norden der Insel "zu Füßen liegt". In der Ferne erkennen wir auch den Portomaso Tower, das einzige Hochhaus der Insel mit 28 Stockwerken und 98 m Höhe. Weniger weit entfernt, sozusagen auf Armlänge, erscheinen zwei junge Russinnen. Die eine hat ein hautenges Kleid an und atemberaubende Kurven darunter. "Die kriegt es später mal mit dem Rückgrat" sage ich vorsorglich zu meiner Ehefrau. Außerdem lauern im Hintergrund schon zwei Gefährten mit Sonnenbrillen, Goldkettchen und Rolex. Mit der Pferdekutsche fahren sie davon. Dann begeben wir uns zwei Ecken weiter zu den Fontanella Tea Gardens, denn dort gibt es Toiletten.

Doch nun wollen wir uns für den Rest der Zeit kulturell anständig benehmen und buchen die Tickets für "Mdina Museum and Cathedral". Da geht es zunächst durch ein weitläufiges Museum angefüllt mit silbernen Kostbarkeiten, Kelchen, Monstranzen oder was das sonst alles sein soll. Gemäldegalerien mit Portraits einst wichtiger Männer, nun hängen sie da herum. Als wir die Kathedrale betreten, wissen wir, was aus ihnen geworden ist. Nun ruhen sie unter prächtig ausgeschmückten Marmor-Grabplatten, die den Boden des ganzen Kirchenschiffs bedecken. Die übrige Pracht dieses sakralen Bauwerks sollte man einem Reisführer entnehmen, mit dem Fotoapparat ist da nicht viel auszurichten. Und mit der Erinnerung auch nicht.

Schließlich ist die Reisegruppe wieder versammelt und macht sich trotz ein wenig Regen zu Fuß auf den Weg in die Nachbarstadt Rabat. Diese Stadt erfreut sich noch eines regen Lebens im Gegensatz zu Mdina. Die Hauptattraktion hier sind die unterirdischen Katakomben mit der Paulusgrotte, wo der Apostel Paulus nach einem Schiffbruch an Maltas Küste angeblich 3 Monate von den Römern gefangen gehalten wurde. Im April diesen Jahres hat sogar der Papst Benedikt XVI. die Grotte besucht und sich zu einem stillen Gebet zurück gezogen. Als wir gleichsam einen Seitenraum betreten, gibt es einen großen Schrecken, denn da steht eine gänzlich in sich versunkene Frau und lässt sich von nichts stören. Da streben wir lieber dem Ausgang zu. Damit ist auch die heutige Tour beendet und alle werden wieder in ihre Hotels gebracht.

Freitag, Hagar Qim Tempel, Blaue Grotte, Marsaxlokk, Ghar Dalam Höhle

Die zweite Rundfahrt wird uns in den Süden der Insel Malta führen. Nun ist mir zunächst der Name des ersten Haltepunktes entfallen. Da wir ein Bild von der Kirche haben, kann man versuchen, das auszugoogeln. Dazu muss man von der Landkarte einige eigentümliche Ortsnamen eingeben wie: Hamrun, Hal-Qormi,Luqa, Siggiewi, Zurrieq und schließlich Qrendi. Fast jeder dieser Orte besitzt eine prächtige Kirche, aber erst die von Qrendi ist die richtige. Man lernt nebenbei, dass der Ort sich nach 1618 von Zurrieq als eigenständige Kirchengemeinde abgespalten hat und danach die dafür nötigen Kirchen gebaut hat, wie diese mit dem Namen Santa Marija.

In diesem Ort laufen wir nun ein wenig herum, weil es malerische Gassen und Winkel gibt. Das Baumaterial ist durchweg der gelbe Sandstein der Insel. Dieser ist zunächst so weich, dass er in den Steinbrüchen als Block heraus gesägt werden kann. An der Luft trocknet und härtet er danach und ist dann vorzüglich zum Bauen zu verwenden. Ein schönes Bild bietet er außerdem.

Wir fahren ein kurzes Stück zu der Tempelanlage Hagar Qim. Man wird unwillkürlich an die Anlage Stonehenge (wir waren noch nicht dort) in England erinnert, denn auch hier handelt es sich um einen kreisförmigen Aufbau ais riesigen Steinblöcken. Bemerkenswert aber ist, dass dieser um 3000 v. Chr. entstandene Tempel älter als Stonehenge und die Pyramiden ist. Auch hier hat man sich am Sonnenstand zu Mittsommer und Sonnenwende orientiert. Zum Schutz der Anlage hat man inzwischen ein Dach gegen Witterungseinflüsse errichtet, was den natürlichen Eindruck ein wenig stört Eine weitere Anlage namens Mnajdra liegt ein wenig unterhalb und gehört heute nicht zum Besuchsprogramm. Draußen im Meer liegt die kleine unbewohnte Felseninsel Filfla. Sie ist heute ein Vogelschutzgebiet, diente aber bis 1980 als Übungsziel für britische Bombenabwürfe, weil sie einem Flugzeugträger ähnlich sieht. Das Problem hatten wir ja auch mit Helgoland.

Das nächste Ziel ist die Blaue Grotte, allerdings nicht die viel besungene, denn die liegt auf Capri. Hier handelt es sich um eine ganze Reihe von kleinen Höhlen, die durch Unterspülung der Küstenfelsen entstanden sind. Man kann dort nur mit Booten hin gelangen, und das nur bei gutem Wetter, wenn der Seegang es zulässt. Heute aber herrscht ein großer Andrang und es fährt ein Bus nach dem anderen vor. So geht das alles nach der Devise "Time is money" und man wird mit Höchstgeschwindigkeit durch die Angelegenheit gejagt. Nach einer halben Stunde ist alles vorbei und man kann sich die Augen reiben und wieder an Land gehen. Es wäre schöner gewesen, wenn man alles sachte gondelnd in Ruhe hätte genießen können. Aber dazu muss man in den Spreewald fahren - nur gibt es dort keine blauen Grotten.

Zum Mittagessen fahren wir nach Marsaskala, einem Hafenort an der Südostspitze der Insel. Ein Fischgericht mit Pommes - da hat man schon besser gegessen. Der Ort liegt an einer schmalen Bucht, aber es gibt keine Gelegenheit, sich genauer umzusehen. Es können lediglich ein paar Samenkapseln von einem Rizinusbaum gegenüber geborgen werden. Hinter einer Mauer ist eine Ansammlung von Müll. "Hier sieht es aus wie auf Sizilien" bemerkt ein Gast, der es zu wissen scheint.

Um einen hübschen Hafen zu sehen fahren wir nach Marsaxlokk, fast schon ganz im Süden. Der Name des Ortes bedeutet "Hafen des warmen Windes". Das kann man wohl sagen, Wind herrscht zwar nicht aber es ist brütend heiß. Hier auch wieder eine eindrucksvolle Kirche, die heißt Our Lady of Pompei. Das besondere aber sind die vielen kleinen bunt angemalten Fischerboote, die nennt man Luzzi. Am Bug haben sie ein kleines Auge aufgemalt, das soll gegen den bösen Blick aber auch gegen allerlei Unbilden auf See sein.

Den Abschluss der heutigen Besichtigungsfahrt bildet die Höhle Ghar Dalam (Höhle der Finsternis) mit angeschlossenem Museum in der Nähe von Birzebbuga, der südlichsten Stadt Maltas. Dem Reiseführer ist zu entnehmen, dass es sich dabei um die "erdgeschichtlich interessanteste Sehenswürdigkeit" handelt. Das ist darauf zurückzuführen, dass man in der Höhle goße Mengen von Tierknochen ausgegraben hat, woraus man schließen kann, dass Malta einst eine Verbindung zum europäischen Festland gehabt haben muss. Über der Höhle hatte sich vor etwa 300.000 Jahren ein Fluss befunden, in dem sich die Knochen angesammelt hatten. Als der Fluss sich zur Höhle durchgearbeitet hatte - oder umgekehrt, sind die Knochen in großer Zahl in die Höhle gespült worden. Es finden sich auch Spuren menschlicher Ansiedelung aus der Jungstein- und Bronzezeit. Heute liegt der Talboden tiefer als die Höhle. Auf der anderen Talseite kann man die ehemalige Fortsetzung der Höhle erkennen. In dem Museum sind unzählige Vitrinen mit den Knochenfunden zu sehen.

Für den heutigen Tag sind wir müde von den vielen Besichtigungen und froh, wieder im Hotel - vor allem rechtzeitig zum Abendessen - zurück zu sein.

Samstag, Ruhetag

Es wird einem auch einmal eine Pause gegönnt. Der Swimmingpool des Hotels Vivaldi, den wir zuerst vergeblich gesucht haben, befindet sich kurioserweise auf dem Dach des Gebäudes. Wenn man sich da oben einen Tag lang aufgehalten hat, reicht das aber auch. Schließlich hat man schon schönere Orte gesehen. Die Aussicht ist ganz nett, aber wir haben seltsamerweise gar kein Foto gemacht. Gegenüber liegt das Hotel Westin Dragonara Resort, dahinter das Dragonara Casino, wo man sein Geld verzocken kann. Von zu Hause haben wir den Auftrag mitgebracht, Euro-Münzen mit dem Malteserkreuz zu sammeln - wir beschränken uns lieber darauf.

Auch das einzige Hochhaus der Insel ist in der Nähe: der Portomaso Tower mit 28 Stockwerken und 98 m Höhe. Auch dort oben soll sich ein Spielkasino befinden. Zu seinen Füßen befindet sich ein Einkaufszentrum mit unerschwinglichen Preisen und der Supermarkt Arcadia. Dort wiederum kann man sich gut mit einem Bierchen oder einer Flasche Wein für den Abend eindecken. Das schont die Minibar und den Geldbeutel. Dieser Teil von St. Julians heißt Paceville und ist der Ausgehort schlechthin (Reiseführer). Das merkt man daran, dass sich abends Unmengen von Leuten auf den Weg machen und mal hierhin mal dorthin strömen. Ein einsamer Pferdekutscher steht manchmal herum, hauptsächlich als Fotomotiv. Ab und zu hat er aber auch Fahrgäste, meistens mit Kindern.

Dies alles beobachten wir mit einem Pint Bier vor uns von dem an das Hotel angrenzende Straßencafe aus. Besonders interessant ist es immer, wenn welche an- oder abreisen. So ist der Vorteil bei diesem Hotel, dass man am umgebenden Leben teilnimmt. Der Nachteil zeigt sich in der Nacht, wenn die zurückströmenden Nachtschwärmer sich nicht gerade geräuscharm verhalten. Aber morgen werden wir ja in das Hotel Cavalieri umziehen, das ruhiger gelegen ist.

Sonntag, Die Drei Städte

Am Morgen melden wir uns an der Rezeption ab, bezahlen unsere Rechnung (einige Pint Bier) und stellen die Koffer bereit zur Abholung zum Cavalieri. Hoffentlich klappt das alles!

Wir werden pünktlich zur heutigen Besichtigungstour abgeholt. Bei den drei Städten handelt es sich um Senglea (Il Isla), Vittoriosa und Kalkara, die jeweils um langgestreckte Buchten (Creeks) herumgebaut sind. Man nennt dieses Konglomerat auch das Venedig von Malta, was wir im Nachhinein nicht so ganz nachvollziehen können. Auch eine angekündigte Gondelfahrt wird uns nicht beschert. Zunächst versammelt sich die Gruppe - man kennt sich inzwischen schon - in Senglea in einem kleinen Park namens Gnien il Gardijola mit dem Aussichtstürmchen Vedette. Von dort hat man eine prächtige Panoramaaussicht auf das gegenüber liegende ehrwürdige Valletta. An dem Türmchen sind zwei Ohren und zwei Augen modelliert, die die Wachsamkeit vor unliebsamen Besuchern symbolisieren sollen.

Als Führer ist uns heute ein älterer Herr zugeteilt, der uns erst einmal in die Irre führt, d.h. einen Treppenaufgang hinunter und anschließend alles wieder hinauf. Bald stellt sich heraus, dass der Herr ein besonderer Liebhaber und Kenner der Geschichte des Johanniterordens ist. So führt er uns zu den verschiedenen ehemaligen Niederlassungen der Nationen, die hier Dependancen der Johanniter unterhielten. Das ganze wird wortreich und detailliert erläutert, genauer, als man es eigentlich wissen möchte. Jahreszahlen, Generationen von Großmeistern und deren Taten und Leistungen usw. Dabei schmoren wir oftmals in der Sonne. Auf einem Platz verbringen wir fast eine Stunde, es ist ein Toilettentermin angesagt. Wir besichtigen noch einen Teil der Festungsanlagen, wo weiterhin eifrig gegen den Zahn der Zeit restauriert wird. Am Ende haben wir viel gesehen und gehört, an das man sich später nicht mehr so recht erinnert.

Eigentlich sind wir froh, dass wir am frühen Nachmittag entlassen und zurück in unser Hotel gebracht werden. Im Cavalieri sind unsere Koffer tatsächlich eingetroffen und wir bekommen unser Zimmer zugewiesen. Bei dem Wetter heute wird weiter nichts unternommen, sondern Tuchfühlung mit dem Swimminpool aufgenommen. Die Anlage liegt hübsch an der Balluta Bay mit einer schönen Aussicht über die Bucht. Alte und neue Bauten bilden ein buntes Gemisch, wobei die neueren Gebäude wie immer den fragwürdigeren Eindruck machen. Nebenbei gesagt ist das Hotel Cavalieri die größte Bausünde an diesem Teil der Küstenbebauung. Wenn man auf dem Balkon seines Zimmer sitzt, merkt man davon natürlich nichts.

Von der Poolanlage aus kann man auch im Meer baden, sofern einen der nahe Hafen nicht davon abhält. Um in das Meer zu gelangen, muss man allerdings ein paar rutschige Stufen überwinden. Irgendwann fällt man dann in das Wasser, wo man ja auch hinwollte. Schwieriger dagegen ist es, auch wieder herauszukommen. Man muss eine Welle abwarten, die einen auf das Podest spült und dann aufpassen, dass man nicht gleich wieder zurück gezogen wird. So musste einmal eine beleibte Dame aus England regelrecht gerettet werden, weil sie aus eigener Kraft nicht mehr heraus kam. Ein Haltegriff oder dgl. würde eine große Hilfe sein, aber aus unerfindlichen Gründen ist eine derartige Einrichtung nicht vorgesehen.

Beim Abendbuffet stellen wir schließlich fest, dass das Speiseangebot hier doch um einiges besser ist als im Hotel Vivaldi. Das gilt auch für das Frühstück, denn hier gibt es auch Spiegelei - einmal sogar Lachs.

Montag, Valletta

Der letzte Tag unseres Besichtigungsprogramms führt uns in die Hauptstadt Valletta. Wir versammeln uns in den Upper Barracca Gardens mit der St. Peter and Paul's Bastion. Von hier hat man einen schönen Blick in die Richtung, wo wir uns gestern aufgehalten haben. Heute führt uns eine nette Dame, die ihre Sache weit besser macht als unser übereifrige Herr von gestern. Wir besuchen im Anschluss das Archäologische Museum. In der Eingangshalle befindet sich eine eindrucksvolle Deckenmalerei, aber um die gut auf ein Foto zu bekommen, müsste man sich rücklings auf den Boden legen. Nach einer kurzen Führung dürfen wir noch auf eigene Faust zum Fotografieren herumstreifen. Wir belassen es bei der Venus von Malta (sofern es diese ist), einer wohlbeleibten Frauenfigur, leider ohne Kopf. Das andere ist ein Tempelstein, wohl aus der Anlage Hagar Qim. Man hat etliche Originale zur Sicherung von den Fundorten in dieses Museum verbracht, an den Originalstätten stattdessen Kopien aufgestellt.

Anschließend bummeln wir weiter zum Großmeisterpalast. Unterwegs wird uns einiges über die Wohnsituation in Valletta erzählt. Zu 60% sollen die Häuser leer stehen. Zum einen wohnt man heute lieber moderner, zum anderen gilt ein älteres Mietrecht, nachdem maltesische Einmieter für den Hauseigner unkündbar sind, die Unkündbarkeit sogar vererbbar ist. Wenn dann einmal eine Wohnung leer wird, wird sie einfach nicht wieder vermietet. Die Mietkosten für ein Jahr liegen noch niedriger als bei uns eine übliche Miete für einen Monat.

Inzwischen sind wir beim Großmeisterpalast angelangt und steigen eine Wendeltreppe hinauf in die heiligen Hallen. Die Räume sind prachtvoll gestaltet, überall hängen die Portraits der Großmeister, über deren Vergangenheit uns heute zum Glück nicht so detailliert berichtet wird. Da man ja nicht immer alles mitschreibt, hätte das auch nicht viel genützt. Wir werden in einen baumbestandenen Innenhof entlassen, und können uns nun für eine gute Stunde eine Mittagspause gönnen. Wir laufen hinunter zum Meer, kehren aber gleich wieder um, da ist nicht viel zu sehen. Die Freiluftrestaurants auf den Plätzen der Stadt sind gut besucht, aber ein freier Tisch lässt sich noch finden. Schließlich lassen wir uns vor der Kathedrale nieder und warten auf die anderen Mitstreiter.

Endlich ist es so weit und wir betreten das Innere der Kathedrale. Jeder bekommet einen elektronischen Helfer umgehängt, über den man die Ansagen der Reiseführerin besser verstehen kann. Fotografieren und Filmen ist dagegen strengstens verboten. Die Wände und Decken sind mit prächtigen Malereien ausgestattet. Ein gewisser Mattia Preti hat sie zwischen 1662 und 1667 geschaffen, zum Dank wurde er in den Orden aufgenommen und schließlich auch in der Kathedrale beigesetzt (beim ersten Stützpfeiler rechts vom Ausgang lt. Reiseführer). Zum Abschluss betreten wir einen Raum, in dem zwei Gemälde des Malers Caravaggio zu bewundern sind. Dieser Künstler hat ein filmreifes Leben geführt, auf das hier nicht eingegangen werden kann. Die beiden Gemälde heißen Hieronymusportrait und Enthauptung Johannes des Täufers. Wegen seiner Kunst, mit Licht und Schatten zu arbeiten, wird der Maler Caravaggio auch gern mit Rembrandt verglichen.

Zum Abschluss besuchen eine Audio-Video-Show, die nennt sich The Malta Experience und ist im alten Ordenshospital untergebracht. Vor Beginn kann man die Kopfhörer auf die gewünschte Sprache einstellen. Es folgen herrliche Bilder und vieles von dem, was man ja bereits gesehen hat. Nur fällt es in dem schummerigen Dunkel schwer, nach den vorangegangenen Besichtigungen noch die Augen offen zu halten. Nach 45 Minuten gelangt man blinzelnd wieder das Tageslicht.

Damit ist der offizielle Teil der Reise beendet und man hat noch über eine Woche Zeit zum Faulenzen. Aber auch da wird es noch eine Überraschung für uns geben.

Dienstag - Freitag, Hotel Cavalieri

Wenn man vier Tage hintereinander sich dem Faulenzen hingibt, fragt man sich hinterher vergeblich, was in dieser Zeit eigentlich passiert ist. Solange man sich am Pool aufhält, kann man sich dem Lesen oder dem Blick über die St. Julian's Bay hingeben, wobei man unwillkürlich in das Zählen der gelben Busse der Maltesischen Verkehrsbetriebe verfällt, die sich gleichzeitig auf der die Bucht umgebende Uferstraße in beide Richtungen bewegen. Das sind zuweilen bis zu zehn an der Zahl. Dennoch haben wir leider nie eine dieser stark frequentierten Verkehrsmöglichkeiten ausprobiert.

Neben dem Faulenzen hat Heidi es mit der Fürsorge um die Katzen zu tun, die ein eigenes Katzendorf bevölkern, sich auf Autos oder auch einem Motorradsitz räkeln. Vom Supermarkt wird auch immer Katzenfutter mitgebracht, das die Katzen nicht verschmähen, obwohl etliche nur halb geleerte Futternäpfe herumstehen. Einmal treffen wir auch eine Dame mit einem kleinen weißen Hund. Heidi kann es nicht lassen und fragt, ob der Hund ein Malteser sei. Nein, das sei ein Chihuahua - oder so - aber sie selber sei aber eine Malteserin. Da gibt es was zu lachen.

An einem Tag finden wir ein Schriftstück in unserem Zimmer vor. Da steht zu lesen:

Dear Guests,
the Cavalieri Hotel has been offered a number of weekend breaks at a five star hotel on our sister island of Gozo. In turn we are offering this unique opportunity to our guests who may wish to further enhance their visit to our islands at absolutely NO ADDITIONAL COST.
...
3 nights accomodation Bed and breakfast at the Five Star Ta'Cenc
or
1 Night accommodation Bed and Breakfast at the Five Star Kempinski Hotel.

Zunächst vermuten wir, dass es sich hierbei um eine mögliche Kompensation für die anfängliche Umquartierung handelt, aber das Schreiben liegt für alle Gäste auch an der Rezeption aus. Auf diese Weise würde man ja doch noch die Insel Gozo kostenfrei kennen lernen, noch dazu das 5-Sterne Hotel Kempinski, das ja auch seinen Namen hat, allerdings mehr in Berlin. Das drei-Tage-Angebot ist uns dagegen zu riskant. Wir melden uns sogleich an, erfahren aber auch, dass wir das Zimmer räumen müssen und anschließend ein anderes Zimmer bekommen. Bei dieser Gelegenheit wird unsere Bierrechnung der ersten drei Tage im Cavalieri vom Reservationmanager als Kompensation gecancelt.

Nun muss noch ein neuer Rucksack her - der alte ist kaputt - sowie eine geräumige Tragetasche, denn die Koffer müssen wir ja nicht mitnehmen. Am Freitag dämmert es uns auch, was hinter dem Angebot steckt. Da überfällt eine Hundertschaft von fidelen Schweden das Hotel, die halten eine Tagung ab in Sachen Bank & Försäkring. Nach einigem Nachdenken fällt einem ein, das heißt wohl Bank- und Versicherungswesen. Womöglich versucht das Hotel, aus diesem Grund Zimmer frei zu bekommen, wobei die eine Nacht unserer Abwesenheit ja nicht viel bringt.

Samstag - Sonntag, Gozo und Kempinski

Mit uns fährt ein Pärchen aus Russland und ein Schweizer Ehepaar. Mit letzteren können wir auch kommunizieren, nur wenn sie miteinander reden, versteht man kein Wort. Mit einiger Verspätung werden wir von einem Kleinbus abgeholt. Wir fahren durch eine karge Küstenlandschaft vorbei an den größeren Orten Bugibba und Mellieba bis in den äußersten Norden. Die Fährstation ist im Hafen von Cirkewwa. Durch die beherzte Fahrweise unseres Chauffeurs kommen wir gerade noch rechtzeitig an. Durch den starken wind ist die See heute recht rau und das Fährschiff schlingert mitunter ganz ordentlich. Man passiert die kleine Insel Comino, die zwischen Malta und Gozo liegt. Dort gibt es eine wild zerklüftete Küste aber wohl kaum eine höhere Vegetation. In dem Ort Mgarr betreten wir den Boden der Insel Gozo. Ein Fahrer vom Kempinski Hotel erwartet uns schon.

Das Kempinski liegt in San Lawrenz ganz im Westen, dadurch bekommen wir die Gelegenheit, die Insel Gozo der Länge nach abzufahren. Hier geht es weit ruhiger zu als auf der Insel Malta. Die Hauptstadt heißt Victoria, natürlich kann man während der Fahrt nicht soviel davon mitbekommen. Schließlich werden wir am Kempinski abgeladen. Das ist eine großzügige Anlage, schon der Eingangsbereich mit der Rezeption ist sehr eindrucksvoll. Eine freundliche Mitarbeiterin geleitet uns zu unserem Zimmer, was einige Zeit in Anspruch nimmt, bis man schließlich die langen Gänge hinter sich hat. Das Zimmer sieht so aus, wie man es sich bei einem 5 Sterne Hotel vorstellt, geräumig und geschmackvoll eingerichtet. Über die Annehmlichkeiten des Badezimmers wird später noch zu berichten sein. Vom luftigen Balkon aus hat man eine schöne Aussicht auf den Ort San Lawrenz.

Wenn man nun mehr von der Insel kennen lernen will, kann man sich einem der Aussichtsbusse anvertrauen, die die ganze Insel abfahren, was aber an die drei Stunden dauert. Man kann auch in 30 Minuten zu Fuß an die Küste laufen. Dort gibt es den Felsbogen Azure Window, einen kleinen Inland See Dwejra Lake, die Dwejra Bay und den Fungus Rock. Aber wenn wir schon im Kempinski sind, wollen wir das auch genießen und verzichten nach Auskundschaften eines Lokals für den Abend auf weitere Aktivitäten. Den Rest des Nachmittags lassen wir es uns in der Pool-Lanschaft des Kempinski gut gehen. Man liegt hier vornehm auf Teakholzliegen und bekommt hin und wieder einen Happen gereicht.

Am Abend begeben wir uns in das Lokal Jeffrey's Restaurant, wo man in einem Hinterhof wie in einem Biergarten sitzen kann. Das Abendbuffet im Kempinski hätte 35 € p.P. gekostet, hier kommen wir mit einem leckeren Steak günstiger weg und genießen die urige Umgebung.

Nun kommt die Geschichte mit dem Badezimmer. Wir hatten uns zunächst auf dem Balkon niedergelassen, doch da es am Abend frisch wird, fühlt man sich nach einer Weile ein wenig frostig. Dann muss man mal in die Badewanne, beschließe ich, um sich aufzuwärmen. Die Badewanne verfügt über etliche Armaturen, Hebel, Knöpfe, Düsen und Schalter. Nun heißt es Wasser marsch. Als ich schon wohlig im warmen Wasser liege, betätige ich versuchsweise einen der Schalter. Das hätte ich lieber lassen sollen. Plötzlich sitze ich unter Wasserkaskaden, die aus den seitlichen Düsen der Wanne nach oben schießen. Nicht nur ich bekomme meinen Teil ab, auch der Rest des Badezimmers gerät unter Wasser. Heidi stürzt herbei, sie hat das vernehmliche Rauschen und Plätschern gehört, was ist denn da passiert? Und da sitze ich wie eine Kuh im Regen und weiß nicht, was ich machen soll. Über meinen verdutzten Gesichtsausdruck in dieser Situation kann Heidi sich noch heute vor Lachen nur ausschütten. Schließlich komme ich auf die Idee, den gleichen Knopf noch einmal zu betätigen, und damit hört dieses Wasserbombardement auch sofort auf. Doch nun müssen sämtliche Hand- und Badetücher herhalten, um den Schaden an Tür, Wänden und Fußboden wieder zu beheben.

Nachdem ich wieder klar denken kann, stellt sich heraus, dass die Wanne so voll laufen muss, dass die Düsen sich unter Wasser befinden, dann erst erzielt man den gewünschten Sprudeleffekt. Trotz allem kann der Badevorgang ohne weitere Zwischenfälle erfolgreich zu Ende geführt werden, bevor man sich wohlig in die bereitliegenden Bademäntel hüllt. Da fühlt man sich gleich ganz anders! Im übrigen ist das Wellness Programm ein Schwerpunkt des Kempinski Angebotes, wir haben nun auf unsere Weise davon Gebrauch gemacht.

Am nächsten Morgen genießen wir noch das Frühstücksbuffet auf einer Terrass mit Blick über die Poollandschaft. Das Buffet stellt natürlich alles in den Schatten, was man bisher so gesehen hat. Aber Spiegelei ist Spiegelei, Speck ist Speck und Lachs ist Lachs. Obst ist Obst und dann ist man satt. Bald darauf werden wir wieder abgeholt und zur Fähre gebracht. Diesmal müssen wir ein Ticket lösen, das uns aber später im Cavalieri wieder erstattet wird. So ist diese kurze Reise tatsächlich mit "no additional cost" abgelaufen.

Im Cavalieri bekommen wir unser neues Zimmer, diesmal einen Stock höher.

Montag - Mittwoch, Letzte Tage und Rückreise

Am Montag sind die letzten Reste der schwedischen Försäkring-Spezialisten immer noch da und veranstalten ihr munteres Treiben am Pool. Auch der Wein scheint ihnen gut zu schmecken, was der Munterkeit keinen Abbruch tut. Einer hantiert verstohlen mit einer Art Kanister, wo der Nachschub schier unerschöpflich ist. Im Lauf des Nachmittags löst sich die Gruppe nach und nach auf, dann geht es wohl nach Hause. Kaum sind sie weg, rüstet man sich im Hotel schon wieder für eine neue Tagung, diesmal veranstaltet von einer Mediterranean Academy of Diplomatic Studies. Aus einer ausliegenden Teilnehmerliste ist zu ersehen, dass die Gäste diesmal aus aller Welt anreisen. Es mögen auch wieder an die hundert sein.

Die letzten Tage bringen uns nicht mehr das beste Wetter. Wir erleben heftige Regenfälle, einmal während unserer Shoppingrunde. Man kann sich gerade noch in den nächstbesten Laden retten, danach fließen knöcheltiefe Sturzbäche die abschüssigen Straßen hinunter. Da kommt man dann nur schwer auf die andere Seite, wenn man sich nicht die Schuhe voll laufen lassen will.

Bei verhangenem Himmel kommen wir auch mal dazu, uns zu Fuß auf den Weg entlang der Uferpromenade rund um die Bucht zu machen. Dabei sieht man alles einmal aus einer anderen Perspektive und kann auch noch ein paar Fotos machen.

Damit sind unsere Tage gezählt. Zum Abflug müssen wir uns mitten in der Nacht wecken lassen, danach geht alles seinen Gang bzw. Flug. In Leipzig werden wir vom Zubringerdienst des Hotels zum weißen Ross abgeholt und finden unser Auto wohlbehalten wieder. Auch die Heimfahrt verläuft gut und gegen Mittag sind wir wieder zu Hause.