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Montag, 9.4.

Die Sonne scheint zuguterletzt wieder, allerdings ist es so empfindlich kalt, daß man sich kaum auf eine Bank setzen kann. Heidi muß ohnehin zum Friseur, wo sie Ihre Dauerwelle noch preiswert auffrischen lassen kann. Wir anderen schlendern herum, ein paar Photos werden noch gemacht, die Luft ist glasklar. Nur in einer Straße ist das anders, dort qualmt und stinkt ein brennender Müllbehälter vor sich hin und hüllt die Umgebung in braune Schwaden ein. Bis zum Abend ändert sich daran nichts, es fühlt sich offenbar keiner verantwortlich für derartige -vergleichsweise geringe- Mißstände.


Zentrum in Binz

Fenstervielfalt

Am Nachmittag gehe ich mit Stefanie noch einmal zum Schmachter See, um die Aussicht zu genießen. Auf der steten Suche nach einer "A;bkürzung" geraten wir heute auf ein Privatgelände, wo ein Pensionär sein Segelboot für die Saison klarmacht. Da wird auch wieder ein längerer Plausch draus, sodaß Stefanie von einem Fuß auf den anderen tritt. Bis Holland will unser Segler in diesem Sommer schippern, jetzt wo die Tore zur Welt offen stehen.


Eine knorrige Angelegenheit

Abschied vom Schmachter See

Zum Abendessen wird uns eine weitere Gaststätte empfohlen, der "Granitzer Grund" in Granitz. Da sitzt laut lärmend eine fröhliche Gruppe sächselnder Ausflügler, die mit dem Bus vorgefahren sind. Die wenigen restlichen Plätze sind natürlich belegt. Wir werden auf eine viertel Stunde später vertröstet. In der Zeit läßt sich schnell noch ein weiteres Stück der Insel erkunden, und wir werfen mall eben einen Blick auf Orte wie Burtevitz, Dummertevitz oder Reddevitz. Als wir wieder im Lokal sind, sind die uns zugedachten Plätze schon längst wieder besetzt. Weil an einem anderen Tisch die Gäste schon gezahlt haben, drücken wir uns wie die Hühner auf der Stange in einer Ecke zusammen und äugen. Man kann ja in dieser Situation einen Unwillen auf unschuldige Leute entwickeln, indem man meint, die ärgern einen absichtlich. Es ist aber wohl nicht so, denn endlich wird der Tisch geräumt und wir können unser Abendessen genießen. Schadenfroh regestrieren wir, wie immer wieder Gäste auf der Suche nach einem Platz herein- und hinauspilgern. Unsere fröhliche Reisegruppe nimmt nun auch ihr Essen ein, da ist es merklich ruhiger geworden. Als wir fast fertig sind, kommt eine Familie herein, die uns bekannt ist, die S.s aus Braunschweig. Vor Jahren haben wir mal zusammen gepaddelt. So wird noch ein bißchen Woher und Wohin diskutiert. Dann räumen wir aber schnell unseren Platz für Leute, die wie wir vorher schon mit knurrendem Magen und hungrigen Augen um die Tische schleichen.

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